Theorie und Praxis vereint
Die 15 Teilnehmer am ersten Bewegungsjagdseminar der Arbeitsgemeinschaft
Wild und Wald (AWW), darunter drei dänische Jäger und Hundeführer,
waren gespannt darauf, was sich ihnen in den nächsten drei Tagen
an neuen, interessanten Erkenntnissen bieten würde.
Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Roman Fritsch eröffnete
Rolf Biskupek den ersten Seminarblock mit einem anschaulichen und spannenden
Film mit Drückjagdszenen. Dabei ging es um das sichere Ansprechen
und um allgemeine Sicherheitsfragen bei Bewegungsjagden. Die anschließende
angeregte Diskussion führte in das Thema ein und zog sich bis tief
in die Nacht hinein.
Der zweite Tag begann mit theoretischen Grundlagen zu den Themen Planung,
Organisation und Durchführung einer Bewegungsjagd sowie rechtliche
Aspekte, Unfallverhütungsvorschriften (UVV) und Hundeeinsatz. Referent
Volker P. Einhorn konnte am Nachmittag bei einem Reviergang durch das
„Maschbruch" an ausgewählten Beispielen die Teilnehmer
auf viele wichtige Gesichtspunkte hinweisen, die für eine erfolgreiche
Bewegungsjagd von besonderer Bedeutung sind.
Der letzte Seminarteil befasste sich mit dem Verhalten des Wildes auf
Bewegungsjagden. Anschließend wurde die am kommenden Tag stattfindende
Jagd vorgestellt und besprochen. In froher Erwartung des nächsten
Tages nutzten die Teilnehmer die angenehme Atmosphäre im Seminarhotel
Betzendorf für angeregte Unterhaltungen.
Am Samstagmorgen begrüßte der Vertreter des Nds. Forstamtes
Oerrel, Beuke, die Jagdgäste. Die Jagd, die revierübergreifend
mit fünf Nachbarn durchgeführt wurde, erstreckte sich über
ca. 1200 ha. Pünktlich zum Jagdbeginn riss der Himmel auf und ein
sonniger Spätherbsttag versprach optimale Jagdbedingungen. Das
Wild war früh auf den Läufen und wurde durch die passioniert
jagenden Stöberhunde den Jägern wiederholt in Anblick gebracht.
Nach zweieinhalb Stunden konnten drei Hirsche, neun Stück Kahlwild,
20 Sauen und 14 Rehe zur Strecke gelegt werden. Auch die angrenzenden
Reviere hatten gute Jagderfolge zu vermelden. Das Verhältnis von
Jägern zu erlegtem Wild war besser als 2:1.
Das Seminarziel „Planung und Durchführung erfolgreicher Bewegungsjagden"
wurde in die Praxis umgesetzt. Alle Seminarteilnehmer hatten mehrfach
Anblick. Die meisten von ihnen konnten auch einen Schützenbruch
entgegennehmen. Unabhängig vom Jagderfolg sprachen alle von einer
sehr gelungenen Veranstaltung. Sie ermutigten die Organisatoren, unbedingt
weiter zu machen. „Eine professionelle, fachlich fundierte, interessante
Veranstaltung, die sicherlich von vielen Jägern besucht werden
sollte", äußerte ein Teilnehmer bei der Abschlussbesprechung.
Nicht zuletzt trugen auch die gute Verpflegung und Unterkunft zu diesem
Eindruck bei.
Die AWW wird für das kommende Jahr weitere Seminare zum Thema Bewegungsjagd
anbieten.
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